2. Frauen: Auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer
Drei Spiele, 9 Punkte, 11:2 Tore. Mit dieser Bilanz reiste Landesliga-Tabellenführer FC Bergedorf 85 nach Norderstedt. Allerdings, wie Trainer Rainer Günther feststellte, ohne 6 Spielerinnen, die nach und nach abgesagt hatten. Das Bergedorf 85 überhaupt eine Auswechselspielerin aufbieten konnte, war Lara Kunitz und Lysianne Poleska von der Regionalliga-Mannschaft der Gäste zu verdanken, die in der Startelf standen. Und so ganz nebenbei: Unser Trainer Olaf Petersen wäre froh, wenn ihm nur sechs Spielerinnen fehlen würden. Wir ersparen uns die Liste in jedem Bericht aufzuführen. Der Aktualität geschuldet sei nur erwähnt, dass u.a. Daniela Marth, Sophie Treu, Luisa Schlemmer aus dem Kader der Vorwoche neu auf der Liste stehen. Jasmin Lüdemann spielte trotz einer Armverletzung, Jennifer Holst hielt trotz einer Oberschenkelverletzung 90 Minuten durch und Melanie Bischoff trotzte ihrer Zehenverletzung. Kaya Lynn Kappes, die ihre Schwester in Costa Rica besucht hatte, kam nach mehrwöchiger Sportpause gefühlt aus dem Flieger gleich in der Startelf zum Einsatz.

Lysianne Poleska (li.) und Lara Kunitz (im Sommer von unseren B-Mädchen zum FC gewechselt)
So, jetzt aber genug gejammert. Es ist wie es ist und zumindest zum Anpfiff hatten beide Teams je 11 Spielerinnen auf dem Platz. Zum Glück fehlte ein Schiedsrichter. Der angesetzte Herr glänzte durch Abwesenheit. Man einigte sich auf Olaf Petersen als Ersatzschiedsrichter. Viel mehr als die Auflauf-Zeremonie und die Seitenwahl musste er nicht vollrichten. In der 3. Minute entdeckte er Saadi Omer, der gerade die Partie der 7er Frauen geleitet hatte. Omer war spontan genug auszuhelfen und leitet die Partie ab der 4. Minute im allseitigen Einvernehmen. Omer gebührt dafür großer Dank.
Die erste Torchance hatte Eniola Olassanya, die per Fernschuss nur ganz knapp über das Tor schoss. Wenige Zentimeter tiefer zielte Bergedorfs Jasmin Witting, deren Knaller die Querlatte traf, aber deutlich vor der Torlinie wieder aufkam.

Ein satter Schuss von Witting

Lara Linden fliegt, doch es ist die Latte die den Ball abwehrt

Der Ball kommt klar vor der Torlinie auf. – Linden übrigens auch…
In der 11. Minute war Lara Linden beim Abschlag einige Zentimeter außerhalb ihres Strafraum. Es gab aus zentraler Position einen Hand-Freistoß für die Gäste. Nach kurzer Ablage traf Witting per Flachschuss durch die sich auflösende Mauer unser Mannschaft unhaltbar zum 0:1.

Witting beim Freistoß

Keine Chance für Linden

Witting (Mitte) lässt sich zu Recht feiern
In der Folge entwickelte sich eine recht ausgeglichene Partie. Beide Mannschaften spielten engagiert, ohne den Pfad der Fairness zu weit zu verlassen. Eine rassige Partie auf Augenhöhe, die sich zumeist zwischen den Strafräumen abspielte. Meist waren Fernschüsse das gewählte Mittel, doch beide Torhüterinnen waren dadurch nicht zu bezwingen und parierten problemlos. Unser Team spielte gut mit, kam u.a. durch Olassanya zu Abschlüssen. Tore fielen nicht. Nach Wiederanpfiff änderte sich daran zunächst nichts. Beide Mannschaften standen defensiv ordentlich und fanden jeweils kein Mittel gegen die gegnerische Defensive.
Bezeichnend war, dass auch der zweite Treffer in diesem Spiel einem Standard entsprang. Nach einem Foulspiel gab es in der 54. Minute einen unumstrittenen Freistoß für unsere Mannschaft. Kapitän Jasmin Lüdemann fasste sich ein Herz und drosch das Leder rechts oben in den Torwinkel. Grandios – und leider nicht im Bild festgehalten.

Jasmin Lüdemann führt den Freistoß aus

Mit dem Ergebnis “Tor” ist sie sichtlich zufrieden
Nachdem rund eine Stunde gespielt war, wurden die Angriffe der Gäste seltener und unsere Mannschaft kontrollierte mehr und mehr das Geschehen. Freilich, ohne einen Torerfolg verzeichnen zu können.

Die besten Chance der Gäste in der 2. Halbzeit hatte Lara Kunitz mit ihren Fernschuss

Lara Linden pariert glanzvoll…

…und lenkt den Ball neben das Tor
Den Gegenpart zu dieser Chance stellte ein Lattentreffer von Olassanya in der 67. Minute dar.
Rund 15 Minuten vor Spielende nahm Bergedorf dann Kunitz und Poleska aus der Partie, da beide zum Pokalspiel der 1. Frauen sollten. Aufgrund nur einer verfügbaren Ersatzspielerin agierten die Gäste in der Schlussphase mit einer Feldspielerin weniger. Kurios: Zwei Minuten später kam die Meldung, dass sich die Schiedsrichterinnen erst verspätet an den Sander Tannen einfinden würden und dort das DFB-Pokal-Spiel mit Verspätung angepfiffen würde. Doch da ließ sich die Herausnahme nicht mehr rückgängig machen. Es war aber auch wurscht, denn die Partie verlief in der Schlussphase ohne nennenswerte Höhepunkte, von den Hereinnahmen von Peters Caetano und Gencol abgesehen, sodass es beim leistungsgerechten 1:1-Unentschieden blieb. Ein Achtungserfolg, der die ansteigende Leistungskurve unseres Teams verdeutlicht. Olaf Petersen war nach der Partie auch durchaus zufrieden mit dem Spiel seines Teams gegen den bis dato verlustpunktfreien Tabellenführer. Jetzt werden die Daumen gedrückt, dass bis zum kommenden Spiel eine Entspannung der Personallage eintritt, da bereits am 8.9. unsere Mannschaft beim Eimsbütteler TV gastiert. Dieser belegt aktuell Platz 2.
Einige Fotos gibt es in der Galerie.