Unglückliche Niederlage für unsere 1. Frauen
Wenn der TSV Havelse kommt, dann weiß man vorab, dass diese Spiele zu den ganz schweren Aufgaben in der Regionalliga Nord gehören. Havelse zählt seit Jahren zur Spitze der Liga und musste sich letzte Saison nur dank der Ausnahmeerscheinung VfL Wolfsburg mit Platz 2 zufrieden geben. In der Serie 2012/2013 waren unsere 1. Frauen in beiden Spielen unterlegen (1:3 in Havelse, 1:4 in Hamburg). Solche Spiele gedanklich vorab abzuschenken ist jedoch nicht die Sache von Ralf Schehr und den Seinen. Auch wenn die Seinen gegenüber dem Spiel in Henstedt-Ulzburg noch weiter dezimiert waren.
Hatte Schehr am letzten Wochenende noch zwei eigene Ersatzspielerinnen zur Verfügung, so waren am Sonntag nur noch 11 Spielerinnen des eigenen Kaders übrig. Janita Obi, Anna Schell, Anna Peters, Anika Michel, Hannah Diekhoff und Kimberly Bühl hatten da schon gefehlt. Jetzt weilten mit Mathilda Weisser und Sebnem Dairecioglu zwei weitere Stammspielerinnen im Ausland und fehlten somit zusätzlich. Bei der Startelf war somit nur noch die Verteilung unklar. Schehr stellte wie folgt auf: Saskia Schippmann im Tor. Die Abwehr bildeten Kristin Witte, Cathérine Knobloch, Finja Witte und Alina Ogundipe. Im Mittelfeld spielten Evelyn Holst (erstmals in der Startelf), Henrike Zollfrank, Fjolla Gara und Michelle Kretzschmar. Offensiv agierten Sara Akbulut (ebenfalls erstmals in der Startelf) und Marilén Bistricianu.
Ralf Schehr hatte im Laufe der Woche dafür gesorgt, dass seine Bank nicht vollkommen leer war. Mit Olaf Petersen, Trainer der 2. Frauen, hatte er besprochen, dass aus dessen Kader Unterstützung kommen sollte. Obwohl die 2. Frauen zeitgleich in Schnelsen spielten, stießen mit Melanie Bischoff, Melanie Bußmann und Svenja Behrens drei der dortigen Stammspielerinnen zu unseren 1. Frauen. Diese hatten Mittwoch bzw. Freitag in das Training der 1. Frauen hineingeschnuppert. Von den spielfreien 7er-Frauen auf der Bank dabei waren Anja Lassen und Sylvia Booker. Beide kennt Schehr aus seiner Zeit als HFV-Auswahltrainer, auch wenn das schon einige Sonntage her ist…

Marilén Bistricianu legt den Ball an Torhüterin Silke Homeier vorbei

Diese hält Bistricianu fest, welche strauchelt, sich aber so gerade abfangen kann. Alle Proteste, dass ein Strafstoß fällig war, halfen nicht.

Eckball Henrike Zollfrank

Alina Ogundipe verpasst

Fjolla Gara kommt zum Abschluss

Ihr Schuss findet seinen Weg ins Netz

Das 1:0 für unsere Mannschaft nach 26 Minuten

Antje Schulz kann von Kristin Witte und Cathérine Knobloch nicht an der Flanke gehindert werden

Saskia Schippmann versucht vor Maike Stickel an den Ball zu kommen und fällt zu Boden

Schippmann am Boden

Stickel stürzt über die am Boden liegende Schippmann. Schiedsrichterin Tanja Petersen erkennt auf Strafstoß und zeigt Schippmann die Gelbe Karte

Havelses Spielführerin Pia Gellermann schießt links am Tor vorbei. Ein Stück ausgleichende Gerechtigkeit.

Marilén Bistricianu scheitert aus kurzer Distanz und ungünstigem Winkel an Homeier

In diesem Foto nur zu erahnen: Merle Bublitz nimmt den Ball mit ihrem linken Arm mit. Beim HSV wurde sofort – und berechtigt – Handspiel moniert. Leider blieb der fällige Pfiff aus. Und das hatte Folgen:

Während man beim HSV auf den fälligen Pfiff wartet, schießt Bublitz.

Schippmann lenkt den Ball zur Seite

Dort steht Yvonne Tünnermann (von Alina Ogundipe (20) verdeckt) und trifft zum 1:1-Ausgleich. Angesichts des Handspiels ein Tor, dass nicht zählen darf. Zudem monierten die HSV-Spielerinnen vehement, dass die Torschützin im Abseits gestanden habe. Auch das blieb erfolglos.

Kopfballweiterleitung von Bistricianu

Sara Akbulut erreicht den Ball nicht ganz

Nach einem Eckball kommt der Ball zu Michelle Kretzschmar. Sie zieht mit Vollspann ab

Homeier kann im Nachfassen halten
Damit war die 1. Halbzeit beendet. Havelse hatte mehr Ballbesitz und probierte es immer wieder mit langen Zuspielen in die Spitze. Unsere Abwehr stand gut und konnte die Aktionen vereiteln, auch wenn es ab und zu schon recht brenzlig vor dem eigenen Tor wurde. Angesichts der Gelegenheiten von Bistricianu, Kretzschmar und Gara war das Unentschieden verdient, wobei das Zustandekommen des Gegentreffern mehr als unglücklich war. Mit unverändertem Personal ging es in die 2. Halbzeit. Erneut hatten die Gäste mehr Ballbesitz und blieben ihrer Spielweise treu. Nach 57 Minuten ging Antje Schulz und wurde durch Selver Dogan ersetzt. Drei Minuten später folgte diese Szene:

Maike Stickel beim Eckball

Kopfball Pia Gellermann

Michelle Kretzschmar verhindert, dass der Ball die Linie überquert.

Lara Hoffmann (10) schießt Richtung des rechten Pfostens

Fjolla Gara und Merle Bublitz gehen zum Ball

Mit dem linken Unterarm befördert Bublitz den Ball Richtung Torlinie

War der Ball in vollem Umfang hinter der Torlinie?

Havelse fordert Tor, der HSV kein Tor. Schiedsrichterin Tanja Petersen war selbst und trotz guter Postierung nicht sicher, blickte zur Assistentin Filiz Lina-Sophie Sassen. Diese zeigte Tor an und so zählte der Treffer.
Angesichts “der Hand Gottes”, wie es nach Schlusspfiff eine HSV-Spielerin bezeichnete, und der Zweifel, ob der Ball überhaupt in vollem Umfang die Torlinie überschritten hatte, erneut ein fragwürdiges Gegentor.

Bublitz kommt in guter Position zum Schuss

Den Schuss von Bublitz konnte Finja Witte zur Ecke abwehren

Melanie Bußmann bekommt vor ihrem Debüt bei den 1. Frauen letzte Anweisungen von Ralf Schehr. Es ging Bistricianu, welche zuvor sehr viel gearbeitet hatte
In der 81. Minute kam zudem Sylvia Booker, übrigens Jahrgang 1961, für Sara Akbulut ins Spiel. Sie übernahm von Ogundipe die Rechtsverteidigung. Ogundipe ging in die Spitze.

Yvonne Tünnermann ist an Finja Witte und Cathérine Knobloch vorbei und kommt zu Abschluss

Der Ball geht an den rechten Torpfosten
Ein 1:2 gegen den TSV Havelse ist ein achtbares, angesichts der engen Personalsituation ein sehr achtbares Ergebnis. Schade ist, dass beiden Gegentoren der Makel der möglichen Irregularität beiwohnte. Das soll Havelses Leistung nicht schmälern. Sie hatten mehr und zumindest in der 2. Halbzeit auch die besseren Torchancen. Unsere 1. Frauen dürfen für sich reklamieren, dass sie einem Punktgewinn nahe waren.
Es folgte am 13.10. die Partie beim Spitzenreiter KSV Holstein Kiel, der bei 12:3 Toren alle bisherigen vier Spiele gewinnen konnte. Es steht zu hoffen, dass bis dahin einige unserer Spielerinnen wieder zur Verfügung stehen werden.
Weitere Fotos vom Spiel gibt es in der Galerie.
Es sei nicht unerwähnt, dass unsere 2. Frauen (ohne Bischoff, Bußmann und Behrens) heute mit 2:1 bei Germania Schnelsen unterlagen. Das Tor zum 2:1 erzielte nach Vorlage von Jessica Apitz kurz vor Spielende Saliha Peters Caetano.
Spieldaten | |
Hamburger SV 1. | Saskia Schippmann – Kristin Witte, Cathérine Knobloch, Finja Witte, Alina Ogundipe – Evelyn Holst, Henrike Zollfrank, Fjolla Gara, Michelle Kretzschmar – Marilén Bistricianu (76. Melanie Bußmann), Sara Akbulut (81. Sylvia Booker). Nicht eingesetzt: Melanie Bischoff, Svenja Behrens, Anja Lassen |
TSV Havelse | Silke Homeier, Ricarda Demke, Franziska Bohn, Tanja Duwensee, Antje Schulz (57. Selver Dogan), Yvonne Tünnermann, Maike Stickel, Lara Hoffmann, Pia Gellermann, Merle Bublitz, Ilka Kaczmarek. Nicht eingesetzt: Inga Buchholz, Louisa Less |
Tore: | 1:0 Fjolla Gara (26.), 1:1 Yvonne Tünnermann (41.), 1:2 Merle Bublitz (60.) |
Schiedsrichter/-gespann: | Tanja Petersen, Filiz Lina-Sophie Sassen, Sebastian Chilcott |
Gelbe Karten: | Saskia Schippmann (30., Foulspiel) |